Wissenschaft Mikrobiota optimieren, Dysbiose verhindern: Eine neue Strategie für die Krebsprävention? Kann man Darmkrebs vorbeugen, indem man das Mikrobiom durch gezielte Ernährung optimiert? Zu diesem Thema forscht Professor Dr. Dr. Karin B. Michels, Institut für Prävention und Tumorepidemiologie, Universitätsklinikum Freiburg. Neu identifizierter Enterotyp B2: Universalmarker für Krankheiten und Dysbiose? Im Rahmen des Flämischen Darmflora-Projekts wurde ein neuer Enterotyp entdeckt, der mit Morbus Crohn und Depression assoziiert ist. Diese und weitere Kernergebnisse der groß angelegten Populationsstudie berichtet Initiator Prof. Dr. med. Jeroen Raes, Universität Leuven, Belgien. Mikrobiomsignaturen: Der weite Weg bis zur klinischen Relevanz Die diagnostische und therapeutische Nutzung von Mikrobiomsignaturen steht noch am Anfang. Bei Morbus Crohn zeichnen sich jedoch erste Erfolge ab. Über den Stand der Forschung berichtet Prof. Dr. rer. nat. Dirk Haller, Technische Universität München. Zusatzstoffe in Lebensmitteln: Emulgatoren können eine Colitis auslösen Die Inzidenz chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED) steigt weltweit. Warum der häufige Verzehr industriell verarbeiteter Lebensmittel dazu beitragen könnte, erklärt Prof. Dr. med. Dr. oec. troph. Jürgen Stein, DGD-Kliniken, Frankfurt. Neonatologie: Alarmine regulieren die Erstmikrobiota bei Neugeborenen Prof. Dr. med. Dorothee Viemann, Leiterin der Arbeitsgruppe für Experimentelle Neonatologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, erforscht den Einfluss der Darmbakterien auf die Entwicklung des Immunsystems bei Neugeborenen. Ernährungsmedizin: Konzepte für ein gesünderes Mikrobiom Von maßgeschneiderten Probiotika bis zu Bakterienextrakten setzen Forscher und Unternehmen Hoffnung in Strategien, die das Mikrobiom positiv modulieren. Einen Überblick gibt Prof. Dr. med. Christian Sina, Institut für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Mikrobiom und Multiple Sklerose: Beginnt die Neuroinflammation im Darm? Das Mikrobiom kann je nach Zusammensetzung die Entstehung von Multipler Sklerose triggern oder davor schützen. Den aktuellen Wissensstand erläutert Dr. rer. nat. Gurumoorthy Krishnamoorthy, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried. Mikrobiom und Immunregulation: Darmbakterium als Entzündungstreiber identifiziert Prof. Dr. rer. nat. Till Strowig, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, erforscht Interaktionen zwischen dem Darmimmunsystem und Prevotella-Bakterien. Nach derzeitigem Stand des Wissens agieren sie zumindest mitunter als Feind Mikrobiom und Onkologie: Einerseits proliferativ, andererseits protektiv Das Mikrobiom ist sowohl an der Karzinogenese als auch am Erfolg systemischer Tumortherapien beteiligt. Prof. Dr. med. Sebastian Zeißig, Universitätsklinikum Dresden, berichtet über spannende Forschungsdaten.